Schloss Bockstadt (Foto: Andreas Kuhrt)
Schloss Bockstadt (Foto: Andreas Kuhrt)
Schloss Bockstadt
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Geschichte

Im Jahre 1888 siedelte sich Freiherr Hermann-August von Münchhausen, ein letzter Nachfahre der berühmten Münchhausen-Dynastie aus Bodenwerder, als neuer Besitzer des Rittergutes Bockstadt an.
Zuerst wurde das Gestüt errichtet, neben den 38 ha Weidefläche, die den Pferden viel Raum für freie Bewegung gewährte, standen eine gestütseigene Galoppierbahn und eine 30 x 60 Meter große Reitbahn für die Arbeit unter dem Reiter zur Verfügung. Freiherr von Münchhausen züchtete die erfolgreichsten Vollblutpferde seiner Zeit.
Um 1900 beauftragte Freiherr von Münchhausen den Architekten Behlert mit dem Bau des neuen Schlosses. So entstand nach 4jähriger Bauzeit ein großzügiges Gebäude im schottischen Landhausstil umgeben von herrlichen Parkanlagen, Alleen und Teichen.
Das Grabmal der Familie des Barons von Münchhausen befindet sich südlich des Gestüts an der Leite.

1939 wird im Schloss (seit 1938 im Besitz des Grafen Westerhold) ein Gerätelager der Wehrmacht eingerichtet und eine Pferde-Lazarett-Einheit im Gestüt untergebracht. Während des 2. Weltkriegs wurden im Schloss serbische und französische Kriegsgefangene einquartiert, die in der Landwirtschaft arbeiten mussten.

Nach 1945 war zunächst die sowjetische Militärkommandantur im Schloss, das Gut wurde enteignet und insgesamt 230 ha Rittergutsbesitz wurden an Neusiedler/Neubauern und Einheimische aufgeteilt. Zum Bau der Neubauernhäuser wurde das alte Schloss und die Ziegelhütte vollständig abgerissen. Das Neue Schloss diente als Auffanglager für 85 Flüchtlinge und Umsiedler aus Ostpreußen, Schlesien und aus dem Sudetenland. Einige Räume des Schlosses, unter anderem der Keller, nutzte die sowjetische Kommandantur als Verhör- und Hafträume.

Das Schloss auf ca. 60.000 m2 Grundstück ist in Privatbesitz, nicht zugänglich und steht zum Verkauf.

Quelle: www.bockstadt.com