Romanische Basilika Herrenbreitungen
Karte
Förderverein Breitunger Basilika und Schloss e.V.
Vorsitzende Cornelia Reum
Rathausstraße 61a
98597 Breitungen/Werra
T 036848.87587
M 0170.4623351
info(at)breitunger-basilika.de
www.breitunger-basilika.de
Öffnungszeiten Basilika und Aktivmuseum
Mai bis Oktober
Mi + Fr 10-12 / 13-16 Uhr
jeden 1. + 3. Sonntag 14-17 Uhr
Führungen in der Basilika und Aktivprogramme im Museum finden auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungzeiten statt.
Geschichte
- um 750 Franken (westgermanischer Volksstamm) siedeln sich in Burg- und Königsbreitungen an (später Herren- und Frauenbreitungen).
- um 915 Zerstörung der königlichen Pfalz durch die Ungarn während ihrer Raubzüge im Frankenreich.
- 933 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Breitungen als Bretinga in der so genannten Königsurkunde Heinrich I., die besagt, dass der Ort Breitungen durch Gebietstausch in den Besitz des Klosters von Hersfeld übergeht. Die Urkunde beschreibt die Grenzen der Mark Breitungen mit der Mutterkirche unter Gebietshoheit Hersfelds für Kirche und Königsgut Breitungen.
- 1016 Erste urkundliche Erwähnung des Breitunger Waldgebietes. Kaiser Heinrich II. verleiht dem Kloster Hersfeld den "Wildbann" in einem genau umgrenzten Gebiet in der Nähe von Breitungen.
- 1049 In der Herrenbreitunger Abtei wird eine Grundstückschenkung an das Kloster Fulda "in monasterio breitingen" beurkundet. Die Existenz des Klosters Burgbreitungen gilt damit als sicher.
- 1112 Pfalzgraf Siegfried von Orlamünde erbt die Reste der königlichen Pfalz und die Vogtei Burgbreitungen und veranlasst die Weihe der Basilika.
- 1122 Gebhard, Bischof von Mainz, berichtet, dass er mit dem Kaiser Heinrich V. nach Breitungen (Breidingen) gekommen sei, wo ihn Erzbischof Adelbert empfangen und in Gegenwart vieler, besonders des Bischofs von Speyer, die Konsekration zugesagt habe.
- 1137 Erste Erwähnung einer Werrabrücke (Klosterbrücke) zwischen Burg- und Königsbreitungen.
- 1187 Der Thüringer Landgraf Hermann I. übernimmt die Verwaltung der Vogtei Herrenbreitungen.
- 1326 In einer Urkunde wird Burgbreitungen erstmals als Herrenbreitungen erwähnt.
- 1337 Die Vogtei Herrenbreitungen wird Hennebergisches Lehen. Damit sind alle drei Ortsteile in der Verwaltung der Henneberger Grafen und bleiben es bis zum Aussterben dieses Geschlechtes.
- 1460 Einführung einer Gerichtsbarkeit in Herrenbreitungen.
- 1525 Bauernkrieg: Durch die zunehmende Verelendung der Bauern kommt es vielerorts zum Aufstand, der sich in Breitungen auch gegen die Klöster richtet (Werrahaufen).
- 1552 Im Zuge der Reformation erfolgt der Niedergang des Benediktinerklosters. Der Abt Kilian Vogel verlässt mit den letzten drei Mönchen das Kloster in Herrenbreitungen.
- 1554 Graf Wilhelm IV. von Henneberg schließt am 1. September mit den Herzögen von Sachsen den Kahlaer Erbvertrag. Die Ernestiner (eine Linie des sächsischen Hauses) erlangen durch die Übernahme der Schulden der Henneberger die Anwartschaft auf deren gesamten Besitz.
- um 1560 Graf Poppo XII. von Henneberg beginnt aus Teilen des Klosters ein Residenzschloss zu bauen und nimmt dort mit seiner Gemahlin Sophie seinen Wohnsitz. Es werden auch bauliche Veränderungen an der Klosterbasilika vorgenommen. Der Turm erhält zwei weitere Geschosse und einen runden Giebelabschluss. Die Basilika wird als evangelische Schlosskirche genutzt.
- 1574 Graf Poppo XII. von Henneberg stirbt ohne Nachkommen.
- 1583 Am 31. August schließen Georg Ernst, letzter Graf von Henneberg, der Landgraf Wilhelm von Hessen und Vertreter des ernestinischen Sachsen einen Vergleich, den sog. Salzunger Vertrag: Demnach erhält nach dem Aussterben der Henneberger Linie der Landgraf von Hessen das Schloss (mit Wohnrecht für Graf Poppos Witwe Sophie) und die Vogtei Herrenbreitungen samt dem Abtswald. Gerichtsbarkeit und Jagdgerechtigkeit erhält das Haus Sachsen. Frauen- und Altenbreitungen sowie die Wildbahn vom Pless bis zur Rosa und Werra werden dem sächsischen Hause überlassen. Damit wird die politische Trennung der Ortsteile herbeigeführt. Noch im gleichen Jahr stirbt Georg Ernst von Henneberg.
- 1634/40 Während des 30jährigen Krieges (1618-1648) fügen sowohl Truppen der katholischen Liga als auch der protestantischen Union dem Ort schwere Schäden zu. In Richtung Meiningen ziehend, lagern schwedischen Truppen in Breitungen. Am 10. Juni 1640 wird Herrenbreitungen ein Opfer der Flammen. Das Renaissanceschloss, das Pfarrhaus, Scheunen und Stallungen werden durch das Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Dach, der Dachstuhl und das Querschiff mit dem Chor der romanischen Basilika werden zerstört.
- 1662 Herrichtung der Basilika in Herrenbreitungen zur weiteren Nutzung als evangelische Schlosskirche (heutige Gestalt der Basilika).
- 1686 Auf Anordnung der Landgräfin Hedwig Sophie von Hessen wird gegenüber der Kirche in Herrenbreitungen ein neues Pfarrhaus errichtet.
- 1731 Abriss der romanischen Michaeliskapelle und Grundsteinlegung zum Neubau der Dorfkirche in Herrenbreitungen unter Wiederverwendung des Kirchturmes der ehemaligen Kapelle.
- 1764 Anlegung von Gruftgewölben im Langhaus der Basilika. Hier erfolgte die Beisetzung von Mitgliedern der Familie Hessen-Philippsthal-Barchfeld.
- 1866 Im preußisch-österreichischen Krieg kämpft Hessen an der Seite Österreichs. Da Österreich verliert, geht Herrenbreitungen an Preußen über.
- 1907 Neubau der Werrabrücke zwischen Frauen- und Herrenbreitungen
- 1910/1911 Der Kunsthistoriker Prof. Paul Weber lässt Chor und Querhaus freilegen und legt den Grundriss des romanischen Gebäudes fest. Daraus entstand das Werk "Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel, Band V". Es gilt als das Standardwerk für den Denkmalschutz in unserer Region.
- 1913/15 Am 13. Oktober 1913 findet die Grundsteinlegung und am 4. Januar 1915 die Einweihung der neuen Schule in Herrenbreitungen statt.
- 1950 Am 1. Juli erfolgt der Zusammenschluss aller drei Ortsteile zu einer politischen Gemeinde.
- 1955 Am 21. August unterzeichnen 15 Bundesfreunde im Gasthof "Burgbreitungen" das Gründungsprotokoll einer Ortsgruppe des Kulturbundes der DDR. Sie stellen sich drei grundlegende Aufgaben: Bausicherung und Restaurierung der Basilika, Rettung der Breitunger Seen vor Verschüttung, Weiterführung der Ortschronik.
Beginn der Restaurierungsarbeiten an der Klosterbasilika - 1959 In der Klosterbasilika wird ein Turmzimmer eingerichtet.
- 1962 Nach weiteren Untersuchungen erscheint von Ernst Badstübner das Werk: "Die romanischen Bauten in Breitungen an der Werra". Berlin: Akademie-Verlag, 1972
- 1994 Einrichtung des Aktivmuseums zur Pflege ländlichen Brauchtums im Schloss
- 1996 Im August geht nach Verhandlungen auf Landesebene die Basilika in den Besitz der Kommune über. Das Schloss verbleibt im Landesbesitz.
- 2006 Das sanierte Steinkreuz in der Herrenbreitunger Kirchenmauer wird am 20. Mai der Öffentlichkeit übergeben. Die Breitunger Burgsänger verabschieden sich nach 40 Jahren mit einem letzten öffentlichen Konzert in der Basilika.
- 2008 Renovierungsarbeiten im Aktivmuseum, Einbau sanitärer Anlagen
- 2012 900 Jahre Basilika
Quelle: www.breitunger-basilika.de Förderverein Breitunger Basilika und Schloss e.V.