Burg Normannstein bei Treffurt (Foto: Manuela Hahnebach)
Burg Normannstein bei Treffurt (Foto: Manuela Hahnebach)
Burg Normannstein
Karte

Tourist-Information

Puschkinstraße 3
99830 Treffurt
T 036923.515-42
info(at)treffurt.de
www.normannstein.treffurt.de

Ritterburg Normannstein

Burg Normannstein 1
99830 Treffurt
T 036923.825909
info(at)ritterburg-normannstein.de
www.ritterburg-normannstein.de

Geschichte

Eine der wenigen noch in ihrem Originalzustand erhaltenen mittelalterlichen Burgen liegt als gut erhaltene Ruine einer Spornburg oberhalb der Stadt Treffurt an der Werra.

Die romanische Burg wurde wahrscheinlich ab dem 9. Jahrhundert errichtet, um einen Abschnitt des Werratals zu kontrollieren. Zunächst befand sich hier eine Warte, die aus dem heute noch bestehenden Rundturm sowie einer Ummauerung bestand.
Um 1200 wurde die Burg dann vom Adelsgeschlecht der Herren von Treffurt zur Burg umgebaut. Dabei entstanden die beiden viereckigen Türme, der Torbau und der Knappenbau. Dazu kam später noch eine Vorburg, die wiederum durch eine Ringmauer geschützt wurde. Alle Gebäude bestehen aus Muschelkalk-Steinen. Nördlich der Burg wurde ein tiefer Halsgraben ausgeschachtet, um Angriffen vorzubeugen.

Die Treffurter Ritter nutzten die Burg als Wohnsitz. Sie standen im Dienste der Landgrafen von Thüringen aus Eisenach und verwalteten die Dörfer der Umgebung.
Um die Wende zum 14. Jahrhundert wurden sie zu Raubrittern und plünderten immer wieder Dörfer im thüringisch-hessischen Grenzgebiet, was zu einer Belagerung von Stadt und Burg durch den Erzbischof von Mainz sowie die Landgrafen von Thüringen und Hessen führte. 1333 mussten die Ritter ihre Burg verlassen, kehrten aber bald wieder zurück, was zur erneuten Belagerung führte, die 1336 mit der endgültigen Vertreibung der Herren von Treffurt endete. Ihr Besitz - der die Orte Falken, Großburschla, die Hälfte von Schnellmannshausen, Wendehausen, Klein-Töpfer, die Stadt Treffurt und die Burg Normannstein umfasste - wurde danach von Mainz, Thüringen und Hessen als Ganerbschaft Treffurt gemeinschaftlich durch Amtsleute verwaltet, die fortan auf der Burg wohnten. 1417 wurde der Kapellenbau ergänzt.
Im ausgehenden Mittelalter verließen die Amtsleute die unnütz gewordene Burg und verwalteten die Besitztümer fortan aus dem Hessischen, dem Sächsischen und dem Mainzer Hof in der Altstadt von Treffurt. Daraufhin verkam die Burg zum Steinbruch der Treffurter Bürger und verfiel. Erst jetzt tauchte der Name "Normannstein" für die Burg zum ersten Mal auf.

1894 kaufte Gustav Döring die Burgruine und errichtete im Kapellengebäude eine Gaststätte und die Burg wurde zu einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer.
Zwischen 1921 und 1933 wurde die Burg mehrfach für Großveranstaltungen des Bundes Neudeutschland genutzt. 1924 spalteten sich hier die Normannsteiner vom Bund Neudeutschland ab.
1971 musste die Gaststätte schließen, vor allem weil sie zu nah an der innerdeutschen Grenze lag und somit nur umständlich mit Sondergenehmigung besucht werden durfte.
1975 begann die Nutzung durch den Jugendklub der Stadt Treffurt. Er führte an der Burg kleinere Instandhaltungsarbeiten durch, wodurch die Burg nicht dem Verfall preisgegeben wurde.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Burg zwischen 1995 und 2006 umfassend saniert und dient heute als Museum. Im großen Viereckturm ist die Ausstellung "Werraburgen über Werrafurten" untergebracht, die sich mit den zahlreichen Burgen im Werratal beschäftigt. Die Ausstellung kann man während der Öffnungszeiten besuchen.

Quelle: Wikipedia