Gemeinde Belrieth
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Seit 1578 verbindet eine fünfbogige steinerne Brücke das Hübedorf und das Selldorf. Mit einem Herrenhof auf dem Kirchberg begann die Bebauung auf der linken Seite der Werra, wo heute die gut erhaltene Kirchenburg mit der aus 27 Kellergaden bestehenden Ringmauer und die Kirche zu besichtigen sind. Sehenswert sind auch die ehemalige Burgmühle, die alte Schule (um 1600), 24 Felsenkeller und der nach historischen Vorlagen gestaltete Dorfplatz. Der Archäologiepfad führt zu den bis zu 3000 Jahre alten ehemaligen Siedlungsstätten auf der rechten Seite der Werra.
Geschichte
Die Gemeinde Belrieth liegt idyllisch im Wiesengrund der Werra zwischen den Städten Themar und Meiningen. Das heute rund 450 Einwohner zählende Dorf wurde erstmals im Jahre 840 in einer Urkunde des Kaisers Ludwig des Frommen (814-840) erwähnt. Die Urzelle war damals ein auf dem Kirchberg (auch Kohlberg genannt) gelegener Gutshof der Grafen von Babenberg, zu dem schon im 10. Jahrhundert eine kleine Kapelle gehört haben soll.
Der eigentliche Ortsname, so berichten die Geschichtsschreiber, ist auf die Beschaffenheit des Talgrundes zurückzuführen, "Rieth" als sumpfiges mit Röhricht und Schilf bewachsenes Gelände, welches in früherer Zeit einem Besitzer namens Belo gehört haben soll (Belrieth - "Rieth des Belo").
Das Ende unserer Burg wurde durch den harlenbergischen Erbfolgekrieg 1379 herbeigeführt. Durch Uneinigkeit der Erben kam es zu Kämpfen um Themar, die Osterburg und Marisfeld. Auch gingen viele Dörfer in Flammen auf, darunter das nahegelegene Bitthausen. Die Bitthäuser wurden mussten sich in Belrieth ansiedeln. Es entstand der rechts der Werra gelegene Ortsteil. Belrieth hörte auf, Adelsbesitz zu sein. Der Besitzer überließ die Burg dem Ort mit der Bestimmung, sie in eine Kirchenfeste umzuwandeln, da ihr Verteidigungswert nur noch gering war und schon mehrere umliegende Orte eine Kirchenfeste besaßen.
Bis zum Bauernkrieg war das Leben in Belrieth von allgemeingültigen Maßstäben geprägt. Erst der Bauernkrieg 1525 löste Unmut in der Bevölkerung aus. Vergrößerte Not, derer sich die Regierung nicht annahm, üppiger Lebenswandel der Fürsten, Luthers Aufdeckung der Mißstände in der Kirche lösten Aufstände aus, die aber durch mangelnde Führung und Organisation wieder zusammenbrachen. In dieser Zeit wurden viele Burgen verwüstet, deren Ruinen heute noch zu sehen sind: Osterburg, Lichtenburg, Kloster Veßra...
1555 gab es wieder Kämpfe zwischen Heinrich von Braunschweig Wölfenbüttel mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg. Belrieth erleidet für damalige Verhältnisse enorme Schäden.
Ab 1560 ging es im allgemeinen wieder aufwärts. Die damalige wirtschaftliche Blüte Deutschlands, die mit einer regen Bautätigkeit verbunden war, brachte auch in unserer Gemeinde die folgenden Projekte zur Ausführung: 1574 Bau des Schulgebäudes, 1578 Bau der Werrabrücke, 1614 Ausbau der Kapelle zur jetzigen Kirche, 1616 Errichtung des Hauptgebäudes des Ritterguts, 1617 Bau der Wasserleitung.
Nach dieser Blütezeit erfuhr Deutschland die schwerste Heimsuchung, den 30jährigen Krieg (1618-1648). Das gesamte Werratal wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Der Aberglaube wuchs, es entstand der Hexenwahn. Im Jahre 1634 gab es entsetzliche Greueltaten der Kroaten in Belrieth. Hungersnöte, Seuchen wie Rote Pest und Ruhr rafften die Menschen dahin. Besonders der 16.10.1634, der sogenannte Gallustag, ging wegen seiner Grausamkeit in die Geschichte ein und lange danach gedachte man in vielen Orten dieses Tages. Von unserem 400 Einwohner zählenden Dorfim Jahre 1618 gab es 1640 nur noch 4 Familien. 1649 waren von 32 noch bestehenden Häusern 8 bewohnt.
1680 ging Belrieth zum neugegründeten Herzogtum Meiningen über. Auch das 18. Jahrhundert ist keinesfalls von Ereignissen geprägt, die als positiv für unseren Ort zu bezeichnen sind. Das Land litt unter umherziehenden Räuberhorden, vielen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Kälteeinbrüchen, heißen Sommern und Hagelschlägen.
Nach dem Baubeginn der Werrabahn 1860 fanden viele Ortsansässige Lohn- und Broterwerb. Zwei Jahre später wurde der Bahnbetrieb aufgenommen. 1862 wurde auch unser Rittergut von seinen Besitzern Spangenberg verkauft, doch blieb der bisherige Pächter Leo Rückert (Sohn des Dichters Friedrich Rückert (1788 - 1866) und verheiratet mit Constance Spangenberg) noch in seinem Pachtverhältnis. Daher verbrachte der Dichter seinen 75. Geburtstag in Belrieth, wo er durch das "Freie deutsche Hochstift" zu Frankfurt/Main eine Ehrung erfuhr, die in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Der Dichter weilte von 1857 - 1866 öfter zu Aufenthalten im Gut, sein gewohnter Aufenthalt war das Eckzimmer des mittleren Stockwerkes. Bedauernswert ist, dass der vom Grundriß wunderbare Gutshof dem baulichen Verfall preisgegeben ist. Bleibt zu hoffen, daß der jetzige Besitzer ernsthaft etwas für die Erhaltung und Wiedernutzung der Gutsanlage tun wird.
Quelle: www.belrieth.eu Gemeinde Belrieth
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Seit 1578 verbindet eine 5-bogige steinerne Brücke das "Hübedorf" und das "Selldorf". Mit einem Herrenhof auf dem Kirchberg begann die Bebauung auf der linken Seite der Werra, wo heute die gut erhaltene Kirchenburg mit der aus 27 Kellergaden bestehenden Ringmauer und die Kirche zu besichtigen sind. Bemerkenswert sind die ehemalige Burgmühle, die alte Schule (um 1600), 24 Felsenkeller und der nach historischen Vorlagen gestaltete Dorfplatz. Der Archäologiepfad führt zu den bis zu 3000 Jahre alten ehemaligen Siedlungsstätten auf der rechten Seite der Werra.
Quelle: www.oberes-werratal-klp.de/... Kulturlandschaftspark Oberes Werratal
Links
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www.oekozentrum-werratal.de Bio-Agrarbetrieb im Oberen Werratal